Auf Weltreise studieren - so geht's

Wir planen unser Leben. Jeden Tag aufs Neue füllen wir unsere Zeit und unseren Kopf mit Plänen. Ich zum Beispiel plante mir ein Studium ein. Eines, mit dem ich flexibel bin und Zeit für meine Familie habe. Ich studierte über vier Jahre Psychologie und als die Idee zur Sprache kam die Welt zu bereisen, war meine erste Reaktion: «Meine Pläne sehen anders aus.»

Verreisen vor der Einschulung der Kinder

Andererseits war mir klar: Wir reisen jetzt oder nie. Unsere Kinder waren beide nicht schulpflichtig. Wir waren jung und der wichtigste Grund: Wir redeten lange genug. Es wurde Zeit für Taten.
Die schwierigsten Fragen betrafen allesamt die gemachten Pläne. Und zurecht fragten mich die meisten Leute aus meinem Umfeld: «Was wird aus deinem Studium, wenn du auf Reisen gehst?»

Das brauchst du bei einem Fernstudium

Die Universitären Fernstudien Schweiz, wo ich Psychologie studierte, hielten, was sie versprachen: Das Studium passt sich flexibel meiner Lebenssituation an. Mit geänderten Plänen hiess es für mein Studium: Ab sofort studiere ich auf Reisen.
Generell bietet das Studium bei der Fernuni die Möglichkeiten von überall aus zu studieren. Wo immer ein Laptop ist, Internet und genügend Ruhe, um zu lesen und zu lernen. Das geht in einer Bibliothek und – nach meiner Erfahrung – in einer Hängematte.

Die Anwesenheit kompensieren

Mit Anwesenheit zu glänzen, ist der Teil vom Studium, der am meisten Organisation benötigt. Da ich an meiner Bachelorarbeit schrieb, war ich nicht davon abhängig in einem Vorlesungssaal präsent zu sein. Beim letzten Modul meines Studiums, bat ich beim zuständigen Dekan um eine Ausnahme. Anstatt fünf Mal im Semester die Vorlesungen zu besuchen, schrieb ich fünf Essays zur Kompensation.

Der Nachteil der Ortsunabhängigkeit

Ich merkte im Verlauf des Semesters, dass mir die besuchten Veranstaltungen fehlen. Der aktive Austausch mit den anderen Studenten, den Professoren und die Besprechungen vor Ort halfen mir sonst immer bei der Prüfungsvorbereitung. Die Tatsache, dass ich dafür durch sonnige Länder mit meiner Familie reiste, machte diesen Verlust wieder wett.

Jeden dritten Samstag an die Uni

Alle drei Wochen einen Samstag einzuplanen, um an den Vorlesungen teilzunehmen, lässt immer noch genug Gestaltungsspielraum offen. Da bleibt neben der Zeit für das Selbststudium Zeit für Familie, für Freunde, für die Arbeit oder für alle möglichen Reisepläne.
Klar. nicht immer liegt da eine Weltreise drin. In meinem Fall – gegen Ende des Studiums – zeigte sich die Fernuni in dieser Hinsicht sehr flexibel.

Tipps für Studieren auf Reisen

Für uns als Familie war klar, dass wir dieses Abenteuer wagen. Die Entscheidung fiel leicht, da ich mein Studium wie geplant beenden konnte. Ansonsten hätten wir alles nach hinten geschoben und statt Studium wäre uns die Schulpflicht im Weg gestanden.
Nachdem ich zwei Semester lang durch die Welt streifte – an Stränden, exotischen Märkten und auf offenem Meer – gebe ich noch meine drei besten Tipps weiter, die bei einem flexiblen und ortsunabhängigen Studium wichtig sind.

1. Zeiten für das Studium ganz konkret einplanen

Für uns als Familie war klar, dass wir dieses Abenteuer wagen. Die Entscheidung fiel leicht, da ich mein Studium wie geplant beenden konnte. Ansonsten hätten wir alles nach hinten geschoben und statt Studium wäre uns die Schulpflicht im Weg gestanden.
Nachdem ich zwei Semester lang durch die Welt streifte – an Stränden, exotischen Märkten und auf offenem Meer – gebe ich noch meine drei besten Tipps weiter, die bei einem flexiblen und ortsunabhängigen Studium wichtig sind.

2. Ansprechpartner suchen

Ich lerne lieber selbstständig, als in Gruppen. An Vorlesungen mache ich mir still und leise meine Notizen und gehe sie für mich selbst noch einmal durch. Darum dachte ich, dass die fehlenden Besuche der Vorlesungen kein Problem sein werden. Irgendwann stellte ich das Gegenteil fest. Ich merkte, wie wichtig der Austausch mit anderen war und wie mich Diskussionen in der Gruppe weiterbrachten. All das fehlte mir. Die Assistenten Module, das Nachrichtenforum oder der persönliche Kontakt mit anderen Studierenden wurden dabei umso wichtiger. Diese Kontakte von Anfang an einzuplanen, ist definitiv die beste Idee.

3. Persönliches Lernziel verfolgen

Wie gesagt, bin ich ein selbstständiger Lerner. Ich kenne meine faulen Seiten, das, was mich demotiviert und wann ich auf gut Deutsch einen Tritt in den Hintern brauche. Mir blieb nichts übrig, als ehrlich mit mir selbst zu sein und mir von Anfang an zu überlegen, wie meine Lernstrategie aussieht. Das bedeutet mich zu fragen, ob ich besser vormittags oder abends lerne, welche Belohnungen ich mir selbst mache oder ob ich mir an einem Tag viel Zeit einplane oder über mehrere Tage verteilt etwas weniger.
Keine Garantie, dass es mit diesen Tipps einwandfrei funktioniert. Jedes Studium – egal ob aus der Ferne oder vor Ort – erfordert ein gewisses Mass an Selbstdisziplin. Und eine gute Mischung an Interesse, Ansporn und Freude an der Unabhängigkeit.

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