Wir leben schon seit geraumer Zeit minimalistisch mit unseren Kindern. Als wir vor unserer Reise unseren Haushalt auflösten, musste auch das Kinderzimmer daran glauben. Bei trennten sich Nathan und Elea trennten sich von ihrem Duplo, ihrem Playmobil, ihrem Puppenhaus und von den meisten ihrer Kinderbücher.
Mit ihren wenigen Pixie-Büchern und Spielzeugfiguren, gewöhnten sie sich während unserer Reise an den Minimalismus schlechthin. Sie vermissten unterwegs nichts – und das meiste von dem, was ihr Kinderzimmer füllte, war bald vergessen. Wie leben wir jetzt – nach der Reise – mit unseren Kindern minimalistisch?
Das pinke Pferd bekamen sie auf der Reise geschenkt und verschenkten es nach etwa 2 oder 3 Wochen an andere Kinder weiter.
Da sie auf der Reise nie jammerten zu. wenig zu haben, fragte ich mich immer häufiger: «Wie viel Spielzeug brauchen Kinder wirklich?»
Obwohl meine Kinder reduziert leben, sind sie glücklich und zufrieden. Trotzdem klärt das nicht die alles entscheidende Frage: “Wird meinen Kindern denn so nicht langweilig?”
Kreative Anregungen und Abwechslung sind wichtig für Kinder. Klar, auf unserer Reise hatten sie davon mehr als genug.
Wie machen wir das jetzt?
Wenn wir zu viele Sachen besitzen, müssen wir sie verstauen. Und wenn wir etwas ausser Sichtweite verstauen, vergessen wir es.
Was nützt den Kindern ein Spielzeug, mit dem sie nicht spielen, weil sie nicht wissen, dass es da ist?
Darum lautet in unserem Haushalt die Grundregel: Alles hat seinen Platz. Und der Platz soll – wann immer möglich – sichtbar sein. Auf diese Weise können wir die Sachen, die wir besitzen, auch wertschätzen.
Die Kinder finden ihre Spielsachen leichter, sie entwickeln einen Ordnungssinn und sie lernen das, was sie haben zu achten. Und ein minimalistisches, organisiertes Kinderzimmer vermeidet Reizüberflutung bei den Kindern. Das kommt uns vor allem bei Nathan zu Gute. Für ihn ist das Zimmer ein Ort der Entspannung.
Ich muss euch gestehen, wir haben “Vorteile” gegenüber anderen Familien.
Nathan interessiert sich nicht für Spielzeug. Oder selten. Zum Teil liegt es an seinem Fragilen-X-Syndrom, da ihm abstraktes Denken und Fantasie fehlt. Er liebt praktische Tätigkeiten und hilft mir im Garten oder in der Küche. Oder er fährt gerne Fahrrad. Playmobil oder Duplo sind gar nicht seins.
Zweiter Vorteil: Elea spielt mit allem.
Mit meiner Schminke, mit Küchengeschirr, Badetüchern, Stühlen, Pflastern, Schuhen, Jacken, Boxen, Steinen, Stöcken und und und. Sie ist kreativ, baut sich Häuser und sie hat einen enormen Verschleiss an Bastelpapier.
Unsere Kinder passen sich ihrem minimalistischen Leben irgendwie problemlos an.
Trotzdem kennen wir auch die Herausforderungen, vor denen Familien stehen, die minimalistisch leben möchten:
Anfangs war ich bemüht gemeinsam mit den Kindern auszumisten. Irgendwann stellt ich fest, dass wenn Kinder für einen kurzen Augenblick ihre Aufmerksamkeit auf etwas richten, es zum wichtigsten Objekt ihrer Welt wird. Das mag zwei Sekunden andauern. Danach liegt es für immer in der Ecke.
Darum kam ich zum Schluss, dass Kinder für das Ausmisten einfach zu jung sind. Sie können sich nicht gut vorstellen, dass es nach dem Entrümpeln ordentlicher und schöner wird. Und dass ihnen eine alte kaputte Spielzeugfigur nicht fehlen wird.
Darum achte ich darauf, mit was die Kinder gerne spielen und starte die Ausmist-Aktion dann, wenn die Kinder nicht dabei sind. Die Spielsachen, mit denen sie nicht mehr spielen, werden dann verschenkt oder (je nach Zustand) entsorgt.
Fehlgriff-Geschenke waren:
Ich habe mich zu einem riesigen Fan von Ebay Kleinanzeigen entwickelt. Dort finde ich viele tolle und gut erhaltene Kleidung für die Kinder (und für mich).
Meistens bestelle ich Markensachen, da ich diese einfacher wieder verkaufen kann, wenn die Kinder rauswachsen.
Die meisten Kinderklamotten verschenken wir allerdings weiter.
Meine absolute Lieblings-Strategie ist: Spielsachen ausleihen!
Die Kinder sind immer begeistert von neuen Spielsachen. Eine gute Woche lang.
Die Spielsachen auszuleihen bringt drei Vorteile mit sich:
Erstens können wir das Spielzeug zurückgeben, wenn es für die Kinder nicht mehr spannend ist und neue Spielsachen besorgen.
Zweitens lernen die Kinder achtsam mit den Dingen umzugehen, weil sie wissen, dass es nicht ihnen gehört (zumindest weist sie Mama dann öfters darauf hin).
Und drittens bleiben wir der Nachhaltigkeit treu, indem wir keine neuen Spielsachen konsumieren.
Unsere Kinder lernen Achtsamkeit und Ordnungssinn. Und zudem leidet man durch einen minimalistischen Lebensstil unter viel weniger Reizüberflutung. Ich habe auch das Gefühl, dass die Kinder kreativer werden, wenn es darum geht sich zu beschäftigen.
Sie haben einen Überblick im Kinderzimmer und es fällt ihnen sehr viel leichter selbst Ordnung zu halten.
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