Mit seiner Familie auf Reisen - Michael

Un comme moi, ça n’existe pas. (Einen wie mich, gibt es nicht noch einmal)

Das steht auf einem seiner verlotterten T-Shirts. Das er – je nach Anlass – zu der Jeans trägt, die ein riesiges Loch im Schritt hat.

Er trägt marode Klamotten mit Stil und Selbstbewusstsein.

Und die Message auf seinem T-Shirt ist die ehrlichste, passendste, wahrhaftigste und treffendste Botschaft, die mir bis jetzt auf einer T-Shirt-Botschaft begegnete.

Eine coole Socke

Einen wie ihn gibt es kein zweites Mal. Das war mir von dem Moment an klar, als ich ihn in Socken auf seinem Arbeitsplatz antraf. Im Radiostudio während seriösen Radioaufnahmen. Während ich und mein ganzes Team seriös während eines Rundgangs bei ihm hinein schneiten. Da trug er Socken. Während der Arbeit. Unfassbar.

Die Frage, ob mir die Socken aufgefallen wären, wenn Michael weniger attraktiv wäre, bleibt auf ewig offen. Fakt ist: Die Socken – und somit Michael – fielen mir auf. Positiv.

«Das ist der Michael Mettler»

Er schämte sich nicht für sein legeres Aussehen, als unangemeldet eine Horde seriöser Journalisten ins Studio platzten und sich im Halbkreis um ihn versammelten. Er verkaufte seinen Look, als wäre das gängiger Standard in allen Radiostudios dieser Welt. Und unterhielt uns, als hätte er sich seit Wochen auf unseren Besuch vorbereitet.

Ein cooler Typ. Über den Frauen natürlich reden.
«Das ist der Michael Mettler.» Kaum waren wir aus dem Studio, da verriet mir meine Arbeitskollegin seinen Namen. «Und er macht die gleiche Ausbildung, die du anfängst.»

Der Beginn auf Facebook

Nun zu dem Punkt der Geschichte, den Michael ganz falsch erzählte:

Ich schrieb ihn auf Facebook an und dachte, er hilft mir wirklich mit ein paar guten Tipps und Infos zu dieser Ausbildung. Fakt ist, ich bin ein Streber und lasse keine Gelegenheit aus, um meine Erfolgschancen zu verbessern. Und wenn ich auf diese Weise noch mit einer coolen Socke in Kontakt komme – warum nicht?

Das erste Auschecken

Wir schrieben hin und her. Er fand heraus, wo ich wohnte. Und stand eines Tages unangemeldet vor meiner Tür.

Ein kleiner Einschub zu meiner Persönlichkeit: Im Gegensatz zu Michael würde ich Tausend Tode sterben, wenn geschniegelte Typen mich inflagranti in Socken am Arbeitsplatz erwischten.
Am Tag, als Michael mich besuchte, stand ich unter schwerem Schlafentzug und schaffte es weder aus meinem Bett, geschweige unter die Dusche. Meine Haare fettig, meine Schminke lieblos um die Augen verschmiert, lag ich im Bett und genoss das Alleinsein.
Da platzte er in mein Leben.
Er besuchte mich unangemeldet und checkte mich aus.

Das war's, dachte ich

Und mir war klar: Das nette Facebook Gespräch ist mit meinem Look vorbei. Du kennst das sicher: Auf Facebook das allersuperattraktivste Profilbild und in echt dann – kompletter Reinfall.

Von wegen.
Michael bat mich um ein Date.

Er ist nicht wie andere Männer. Einen wie ihn, gibt es nicht noch einmal.

Das erste Date

Bei unserem Date hielt er mir die Tür auf und betonte, dass er das sonst nicht macht. Und nie wieder machen wird. Anstatt mir seine Jacke anzubieten, riss er Witze über mein prinzessinnenhaftes Gejammer wegen der Kälte.

Er zeigte ehrliches, ungekünsteltes Interesse. Brachte mich zum Lachen. Schenkte mir volle Aufmerksamkeit. Und sorgte dafür, dass das Date alles andere als langweilig wurde. Er führte mich in ein sündhaft teures Restaurant. Lief mit mir zu einer Brücke und erzählte, wie dort sein bester Freund starb. Er erzählte mir wie er sein erstes Kind nennen will. Und besorgte mir einen Schlafplatz, als ich meinen Zug verpasste. Und blieb die ganze Zeit über anständig.

Michaels Form von Romantik

Er wusste immer etwas zu sagen. Er war burschikos. Charmant. Und aussergewöhnlich.  

Als wir einige Zeit zusammen waren, sagte er zu mir: «Du bist der einzige Mensch, mit dem ich mich ständig treffe, ohne dass er mir auf die Nerven geht.»

Das ist Michaels Form von Romantik.

Warum mich Michael fasziniert

Für manche ist Michael das klassische Alphatier. Für manche die Frechheit in Person. An seiner sturen Art bissen sich manche die Zähne aus.

Ich kenne Michael seit sieben Jahren. Und bin immer noch fasziniert von seiner Willensstärke, seiner Energie und seiner ehrlichen, ungeschliffenen Art. Fasziniert davon wie unerschrocken er unser Projekt «Weltreise» in Angriff nimmt. Und was er auf diese Weise erreicht.

Ich lernte Michael mit all seinen Ecken und Kanten schätzen und lieben. Ich erkannte, wie oft er missverstanden wird. Das was viele bei ihm übersehen, wenn er präsent, laut und frech ist.

Grund für diese Reise

Er ist einer der Hauptgründe, die mich dazu bewegen diese Weltreise zu machen. Er erinnert mich daran: Da ist mehr möglich, mehr zu sehen, mehr zu erleben auf dieser Welt.

Und ich erlebe das mit dir, Michael. Ich bin dankbar, mit so einer coolen Socke wie dir mein Leben zu teilen.

FAMILIE METTLER