Minimalismus - Sparen wir mit diesem Lifestyle Geld?

Nachhaltig und minimalistisch zu leben, war eine Einstellung, die wir über die Zeit entwickelten. Eine Einstellung zum Leben. Wir fragten uns, was uns wirklich wichtig ist und wie wir unser Leben gestalten möchten. Was für eine Spur möchten wir auf dieser Welt hinterlassen? Wir entschieden uns bewusst für diesen Lifestyle mit seinen Unannehmlichkeiten. Und eine Unannehmlichkeit, die häufig vergessen geht: Dieser Lifestyle ist nicht gerade billig.

Weniger Konsum ist nicht gleich Sparen

Zugegeben in einigen Sachen, lebst du als Minimalist automatisch sparsam. Beispielsweise besitzen wir kein Auto, wir kaufen bewusst ein und sind pragmatisch orientiert. Das bedeutet, wir konsumieren keine unnützen Sachen – und sparen somit Geld. Oder?

Nachhaltige Produkte sind teurer

Auf der anderen Seite kaufen wir teuer ein. Wie ihr wisst, kaufte sich Michael vor kurzem ein Bambus-Fahrrad. Damit unterstützte er Arbeitskräfte in Ghana und gab unser Geld für eine soziale, faire und nachhaltige Produktion aus.
Geld, das wir hätten sparen können, wenn er sich ein in China produziertes Stadtfahrrad gekauft hätte.

Andere zahlen für günstige Produkte den Preis

In unserer Gesellschaft an günstige Sachen zu kommen ist ein Kinderspiel. Und wir reden hier nicht unbedingt von Ramsch.
Wir können uns ohne Probleme ein hochwertiges Fahrrad kaufen, das preiswert ist und vielleicht sogar mit Rabatt verkauft wird. Wir leisten uns exotisches Essen, Kleider aus 100 % Baumwolle und zigtausend Geschenke für unsere Kinder zu Weihnachten.
Wenn wir dafür einen tiefen Preis zahlen, bedeutet das in der Regel, das irgendwo anders jemand den wahren Preis dafür zahlt.

Wir sparen durch den Minimalismus kein Geld

Ein sparsamer Lebensstil bedeutet nicht, dass wir wirklich sparen. Ich fahre also mit meinem Bambus-Fahrrad und benutze Zahnbürsten, die biologisch abbaubar sind.
Wir kaufen teuer ein. Dafür wenig. Zum einen, weil uns Nachhaltigkeit wichtig ist und zum anderen, weil das wenige, das wir besitzen nicht gleich kaputt gehen soll. Das ist kein Geheimnis: Qualität hat seinen Preis.
Wir haben die Sache nicht durchgerechnet, aber wir leben etwa mit einem ähnlichen Budget, wie ein Haushalt mit Auto und mehr Besitz.
Wir würden gerne mehr sparen. Aber wer zahlt dafür den Preis?

Mit kleinen Schritten zum nachhaltigen Leben

Leider ist unsere Welt nicht auf einem gerechten System aufgebaut. Die wenigsten können sich wirklich einen nachhaltigen Lebensstil leisten.
Und der Schritt zum Minimalismus ist extrem – nicht jeder kann und will diesen gehen. Auch wir konnten uns diesen Lifestyle lange nicht vorstellen.
Wir sind überzeugt, dass nicht jeder ein Bambus-Fahrrad besitzen muss. Vielleicht ist der erste richtige Schritt auch einfach eine Strecke einmal mit einem stinknormalen Fahrrad, statt mit dem Auto zu fahren.
Oder einmal im Jahr eine normale Zahnbürste durch eine nachhaltige zu ersetzen.
Schlussendlich kommt es nicht darauf an, wie viele Schritte du machst, sondern ob deine Richtung stimmt.

FAMILIE METTLER